15.8.04

Hartz IV

Ganz Deutschland redet über Hartz IV und selbstverständlich gehen diese Diskussionen auch an mir nicht spurlos vorbei. Plötzlich beginnt man intensiv darüber nachzudenken, wer aus dem Bekannten- oder Verwandtenkreis eventuell von diesem Reformpaket betroffen sein könnte und wen man mit dem Begriff „Langzeitarbeitslosigkeit“ automatisch in Zusammenhang bringt.

Während ich also die mir bekannten Leute vor meinem geistigen Auge wie auf einer Militärparade auf und ab marschieren lasse, schiesst mir eine Person besonders in den Kopf, die ich seit meiner Kindheit sehr gut kenne: Peter Lustig aus der Sendung Löwenzahn!

Ich lasse sämtliche Sendungen revue passieren und versuche krampfhaft mich daran zu erinnern, wann dieser Typ schon einmal einen Job gehabt hat.

Seit dem ich denken kann, lebt er relativ alternativ in einer Wagenburg bestehend aus nur einem einzigen Bauwagen, arbeitet nicht und verbringt den Tag mit dem Basteln von sprechenden Puppen aus Ukulelen und dem rigorosen Aufsuchen von Menschen auf ihrem Arbeitsplatz, die er anscheinend verhöhnt, da er sie dabei noch mit lästigen Fragen nervt.

Auf der anderen Seite tut er mir natürlich auch wieder leid. Der Übergang von der Arbeitslosen- in die Sozialhilfe muss bei Peter Lustig schon in den frühen 70er Jahren stattgefunden haben, da er so knapp bei Kasse ist, als dass er sich nicht einmal neu einkleiden kann. Schon ewig und drei Tage trägt der arme Herr Lustig die selbe Jeanslatzhose und das dazu gehörige Hemd. Das er bei Zeiten angefangen hat ein wenig zu müffeln liegt dabei auf der Hand, da ich auch noch keine Waschmaschine in seinem Bauwagen entdecken konnte.

Ich bin weder Personalmanager, noch Mitarbeiter der Agentur für Arbeit, aber wenn ich Peter Lustig einen Tip geben sollte, was er eventuell an seiner Strategie bei der Arbeitsplatzsuche verbessern könnte, würde ich ihm raten seine Kommunikationswege ein wenig zu verbessern. Da der gute Mann weder einen Festnetz- noch einen Mobilanschluss sein eigen nennt, wird es schwierig sein ihn kurzfristig für ein Stellenangebot zu erreichen.

Wie dem auch sei. Ich drücke Peter ganz fest die Daumen, dass er schon bald seine Suche nach einem Arbeitsplatz erfolgreich beenden kann und jetzt -ihr wisst schon-

Abschalten!